Atria ist einer der größten Hersteller von Fleischerzeugnissen Finnlands und einer der führenden Lebensmittelkonzerne in Russland, dem Baltikum und den nordischen Ländern. Seine Kunden hat Atria vorwiegend im Lebensmitteleinzelhandel, der Gastronomie und der Lebensmittelindustrie.
Atria hat das RELEX-System zur effizienteren und präziseren Prognostizierung und Absatzplanung eingeführt. Mit RELEX erzielte Atria eine Steigerung der Prognosegenauigkeit von sechs Prozentpunkten.
Herausforderungen und Zielsetzung
Das Supply-Chain-Management stellt Fleisch verarbeitende Unternehmen vor große Probleme. Da die Beschaffung untrennbar mit der Tierzucht verknüpft ist, variieren die Vorlaufzeiten zwischen 18 Wochen und drei Jahren. Die Beschaffungskosten für das Fleisch als Rohmaterial bilden den Hauptanteil der Enderzeugniskosten. Das optimale Gleichgewicht zwischen Fleischverfügbarkeit, Produktion und Verkauf kann nur durch eine sorgfältige, langfristige Planung gewährleistet werden. Aufgrund der kurzen Enderzeugnis-Haltbarkeit muss sich die Produktion auf sehr präzise Tagesprognosen stützen können, damit eine gute Verfügbarkeit bei minimaler Verschwendung erzielt wird. Beide Ziele sind gleichermaßen wichtig und müssen gemeinsam berücksichtigt werden.
Vor der Einführung von RELEX wurden bei Atria zwei verschiedene Systeme für die kurzfristige und langfristige Prognose und Planung verwendet.
Die größten Planungs- und Prognoseschwierigkeiten entstehen für Atria durch Werbeaktionen bei Kunden, Kaufentscheidungen großer Einzelhandelsunternehmen, Produkteinführungen und die Saisonabhängigkeit der Nachfrage. Auch von Zeit zu Zeit auftretende, häufig saisonbedingte, extrem hohe Nachfragespitzen durch Gastronomiekunden können die Planung auf oberster Ebene erschweren.
Zur Verbesserung der Prognoseeffizienz setzte sich Atria folgende Ziele:
- Zusammenführung von kurzfristiger und langfristiger Prognose in einem gleichförmigen Prozess und Implementierung im gleichen System
- Nutzung quantitativer Prognosemodelle für effizientere Prognostizierung
- Bessere Systeme zur Unterstützung des Managements und der Analyse von Werbeaktionen, Sortimentsentscheidungen und saisonalen Schwankungen
Implementierung von RELEX
Nach Auswertung mehrerer Optionen entschied sich Atria für RELEX: „RELEX hat jede unserer Anforderungen präzise erfüllt“, so der Leiter des Supply Chain Managements, Jaakko Takala. „In erster Linie gefällt uns, dass RELEX mit gut durchdachten, erprobten und intuitiv erfassbaren Workflows alle erforderlichen Instrumente zur Prognose der grundlegenden Nachfrage und der Nachfrage in Sondersituationen bietet. Es war klar, dass wir mit RELEX sowohl die Planungsgenauigkeit verbessern, als auch unsere Abläufe rationalisieren können.“
Mithilfe der statistischen Prognosemodelle von RELEX sind Prognosen auf Ebene der Abnehmerkette möglich, und zwar unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Liefermengen je nach Wochentag. Die prognostizierten Absatzmengen werden kontinuierlich auf Abnehmerketten-Produktebene für die nächsten 18 Monate kalkuliert. Durch Konsolidierung der Prognosen auf Planungsgruppenebene lassen sich die für die langfristige Rohmaterialplanung benötigten Daten gewinnen. „Selbst die Prognose der Grundnachfrage ist bei RELEX genauer als manuell erstellte Prognosen es je sein können“, so Takala.
Daten der von Kunden geplanten Werbeaktionen und Sortimentsentscheidungen wurden direkt über eine automatisierte Datentransferschnittstelle in das System geladen. „Mit RELEX bekamen wir nicht nur ein Planungsinstrument, sondern auch ein Data Warehouse, das die Analyse bereits erfolgter Werbeaktionen und ihrer Auswirkungen auf den Absatz vereinfacht“, erläutert Takala. „So erhalten wir wichtige Informationen für die Planung künftiger Kampagnen. Beim saisonalen Management sind Zugang zu und Analyse von Informationen bezüglich Vorbestellungen und Sortiment in den einzelnen Filialen extrem wichtig.“
Nach der technischen Inbetriebnahme wurde die Planung, Kundengruppe für Kundengruppe, in das RELEX-System übertragen. „Implementierung und Integration waren völlig unproblematisch“, betont Takala. „Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit IT-Projekten war ich fast ein bisschen überrascht, wie glatt alles lief.“
Ergebnisse
Atrias Hauptziel war, seine Prognosegenauigkeit zu verbessern. Dieses Ziel wurde mit einer Steigerung von 6 Prozentpunkten erreicht; die mengengewichtete Prognosegenauigkeit auf Wochenbasis konnte auf über 90 Prozent gesteigert werden.
Im Rahmen der Einführung von RELEX wurde Atrias Prognostizierung auf ein zentrales Kompetenzteam übertragen. Der Prozess ist nun einfacher zu verwalten und weiterzuentwickeln.
Eine weitere Neuerung ist die Einführung der rollierenden Planung, die auch die Grundlage für die Umsatzplanung bildet. „Mit präzisen Prognosen auf Ebene der Abnehmerkette können wir unsere Leistung gegenüber unseren Umsatzzielen schneller bewerten und gezielt Verbesserungsmaßnahmen ergreifen“, so Atrias Vertriebsleiter Teemu Pitkänen.