Hintergrund und Ziele
Arena entwirft und beauftragt Bademode, Sportbekleidung und Ausrüstung für den internationalen Großhandel. Das Unternehmen ist in Tolentino, in der italienischen Region Marken, ansässig und hat die Herstellung ins europäische Ausland und nach Fernost ausgelagert. Mit hundertprozentigen Tochtergesellschaften ist die Marke Arena weltweit aufgestellt und exportiert in über 100 Länder. Zentrum des mehrstufigen Vertriebsnetzes sind ein globales Verteilzentrum in Italien sowie zwei regionale Verteilzentren in Frankreich und den USA.
Große Einzelhändler sind Arenas wichtigste Kunden und dementsprechend in der Lage, Bedingungen zu bestimmen. Um der Nachfrage der Endkunden besser zu entsprechen, bestellen sie immer häufiger und in kleineren Mengen, und verlangen zunehmend kürzere Lieferzeiten. Arena musste sich auf diese Anforderungen einstellen. Als das RELEX-Projekt 2017 begann, wurden nur 35 Prozent der Produktion auf Lager gefertigt, der Rest sollte auf die Auftragsfertigung entfallen. Eine Lieferung der in Fernost hergestellten Produkte kann jedoch viereinhalb Monate dauern. Das war nicht nachhaltig und Arena sah sich deshalb gezwungen, bis zu 60 Prozent des Sortiments vorab zu bestellen.
Die Entscheidung für ein modernes Planungstool war Teil der Unternehmensstrategie, die vorsieht, die Kapazität zur Erfüllung der pull-basierten Nachfrage zu verbessern. In der Vorbereitungsphase des Projekts strukturierte Arena sein Sortiment basierend auf Angebotsbegrenzungen und Verkaufsmöglichkeiten in Clustern. Jedes Cluster wurde dann mit einem spezifischen Servicegrad und einer individuellen Bevorratungsstrategie verwaltet. Ziel war es, stärker auf das Fulfillment und die Umverteilung von Beständen zu setzen und die Verfügbarkeit zu erhöhen. Gleichzeitig sollte das Umlaufvermögen durch die Reduktion des Gesamtbestandswerts freigesetzt werden. „Die starke Rechenleistung der Software, die Expertise des RELEX-Teams im FMCG-Bereich und die Erfolgsbilanz bei der Optimierung von Bestandsmengen ließen unsere Wahl auf RELEX fallen“, erklärt Giorgio Farinelli, Supply Chain Director bei Arena.
Zuvor hatte Arena die Bestellungen – sowohl von Lieferanten an das zentrale Verteilzentrum als auch von dort an die regionalen Zentren – manuell per Tabellenkalkulation gemanagt. Auch die Prognosen wurden in Excel berechnet. Sie basierten auf historischen Verkäufen, die von den regionalen Managern angepasst wurden, sodass sie deren Finanzziele widerspiegelten. Unregelmäßige Nachfragespitzen wie etwa Großbestellungen der Hauptkunden wurden manuell zu den Prognosen hinzugefügt.
Eines der wichtigsten Ziele des RELEX-Projekts war es, exaktere, verkaufsbasierte Prognosen für saisonale und kontinuierliche Produkte zu erhalten. Arena wollte zudem den Großteil seiner Bestellprozesse automatisieren.
Das Projekt
Im Juli 2017 begann die Implementierung mit Fokus auf saisonale Produkte. Zuvor hatten abweichende Kleidergrößenprofile zwischen den verschiedenen Märkten und Stilen die Erstellung akkurater Absatzprognosen auf SKU-Ebene erschwert. Ganz ohne Programmierungsaufwand implementierte das RELEX-Team eine Funktion, die die historischen Verkaufsdaten analysiert: Diese produziert eine Absatzprognose, die die Verkäufe exakt nach Kleidergröße berücksichtigt. Dazu nutzt RELEX die Business-Rules-Engine, die den Nutzern erlaubt, Filter zu verwenden und den gefilterten Resultaten automatisierte Aktionen zuzuweisen.
Eine weitere Herausforderung stellten die von Lieferanten auferlegten Bestellbeschränkungen dar. Das Arena-Team hatte zuvor viel Zeit auf das manuelle Runden von Bestellungen verwendet – jetzt bezieht das RELEX-System die Beschränkungen automatisch mit ein.
Fünf Monate nach Beginn der Implementierung managte die RELEX-Software für Prognosen, Disposition und Allokation drei Bestellzyklen pro Saison – die jeweils aktuelle Saison war dabei im Fokus. In der nächsten Projektphase wurden mehrere Saisons und Bestellzyklen je nach Arenas Bedarf dynamisch umfasst. Der nächste Schritt war die Disposition der kontinuierlichen Produktlinien durch RELEX’ integrierten Supply-Chain-Ansatz: Dabei basiert die Prognose des zentralen Verteilzentrums auf den Bestellprojektionen der regionalen Verteilzentren.
Resultate
Vor der Implementierung von RELEX war das Arena-Team stark durch Routinebestellungen beansprucht. Deshalb hatte es kaum Zeit, die Bestellungen so zu optimieren, dass diese den Unternehmenszielen besser entsprachen. RELEX hat Arena zu einer transparenten Supply-Chain verholfen: Qualitativ hochwertige Daten unterstützen die Planung, und Bestellungen werden viel genauer und in nur wenigen Minuten berechnet. Das erlaubt Arena eine bessere Kontrolle seiner Absatzplanung, ohne dafür mehr Personal zu benötigen.
„Das System führt Berechnungen trotz der riesigen Datenmenge schnell aus. Das erlaubt uns während des Bestellzyklus zahlreiche Wiederholungen auszuführen und rasch auf jede aufkommende Situation zu reagieren“, berichtet Claudio Perna, Planning and Inventory Manager bei Arena.
RELEX spielte eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung von Arenas Supply-Chain-Prozessen hin zu einer ganzheitlichen Steuerung seiner Fulfillment-Chain. Seit der Einführung der Software wurden die Bestellzyklen pro Jahr von 6 auf 12 erhöht und Stornierungen von Bestellungen nahmen signifikant ab. Arenas Kunden können also häufiger bestellen, um präziser auf die Verbrauchernachfrage zu reagieren. Obwohl die Optimierung noch nicht abgeschlossen ist, ist die bisherige Wirkung der verbesserten Prozesse und der eingesetzten Software sehr positiv.
„Ich war besonders beeindruckt davon, wie RELEX uns beistand, bis wir alles richtig verstanden hatten“, erklärt Giorgio Farinelli, Supply Chain Director bei Arena. „Es gab viel zu lernen und unser Vertrauen in das System wächst von Monat zu Monat. Wir verfügen nun über eine moderne, flexible Software und die Zusammenarbeit verläuft sehr erfolgreich.“