Einführung
2014 verkaufte die finnische S Group die erste Agrar-Handelskette Finnlands, Hankkija, an die Danish Agro Group. Unter ihr überholte Hankkija den gesamten Beschaffungsprozess und errichtete ein Distributionszentrum, das zum Herzstück neuer Einkaufsprozesse wurde. Bei dieser Transformation spielte RELEX eine wichtige Rolle.
Hankkija betreibt derzeit 53 Filialen und den vielseitigsten Onlineshop der Branche.
Hintergrund & Ziele
Ende 2012 startete Hankkija das Pilotprojekt mit der RELEX SCM-Software. Die positiven Resultate führten 2013 zur Implementierung der Software für die Disposition im Ersatzteilhandel. Zuvor nutzte Hankkija das manuelle Bestellsystem AS/400, das weder automatische Disposition noch die Beschaffung saisonaler Produkt unterstützte: problematisch bei den stark saisonalen Absatzschwankungen, insbesondere im Gartenbedarf. Hier werden zwei Drittel der Umsätze im Frühsommer gemacht. Die Umsätze für Ersatzteile sind gleichmäßiger auf das ganze Jahr verteilt.
Nach der Übernahme durch Danish Agro organisierte Hankkija das Supply-Chain-Management und den Einkauf zum ersten Mal selbst. Zuvor war S Group dafür zuständig. Das steigerte Hankkijas Arbeitspensum signifikant. Das Hauptziel für die Implementierung von RELEX war daher die Automatisierung dieses neuen Pensums. Geschäftsprozesse wurden durch zentralisierte Bestellung und Disposition optimiert. So können sich Mitarbeiter um den Kundenservice anstatt um Bestellungen kümmern.
Die Zusammenarbeit mit RELEX bot Hankkija zudem eine bessere Disposition im stationären Handel, optimierte Sortimente und Verfügbarkeit sowie einen zentralisierten Bestellprozess für saisonale Produkte. Vor der Implementierung der Software wurde manuell bestellt, was sehr ungenau war. Nun basieren Bestellungen auf Filialgröße und historischen Absatzdaten. Hankkija reduzierte zudem die Kapitalbindung im Bestand und steigerte gleichzeitig die Umsätze.
Implementierung
Nach einer kurzen Pilotphase, gestartet im April 2014, entschied Hankkija, RELEX für die gesamte Einzelhandelssparte zu nutzen. Im September 2014 begann die Implementierung, die in mehreren Phasen stattfand: Der Pilot konzentrierte sich auf wenige Lieferanten und 14 Filialen. Dann wurde die Nutzung von RELEX nach und nach auf weitere Produktgruppen ausgedehnt. Im Februar 2015 arbeiteten schließlich alle Filialen mit RELEX.
Zu diesem Zeitpunkt regelte RELEX die Disposition für 1.000 bis 3.500 Produkte pro Filiale, darunter Eisenwaren, Reitsportartikel, Tierzubehör und Gartenbedarf. Für einige Produktgruppen bietet die Software basierend auf optimierten Parametern eine vollautomatische Disposition an. Trotzdem können Filialen die Bestellungen weiterhin vorab prüfen.
Resultate
„Gemeinsam haben Hankkija und RELEX einen neuen Supply-Chain-Planungsprozess erarbeitet, der signifikante Vorteile bietet”, so Aleksi Heikura, Systems Expert bei Hankkija.
Das Pilotprojekt zur Automatisierung der Disposition im ersten Halbjahr 2016 umfasste einige Filialen, die alle Bestellvorschläge direkt bestätigten. Binnen eines Monats erhöhte sich dort die Verfügbarkeit um 1,25 % auf über 99 %. Der Bestandswert sank um 16,5 %. Die Verfügbarkeit in Filialen, die nicht am Pilotprojekt teilnahmen, sank hingegen um 2 %. Der Bestandswert stieg um 5,3 %. Daher wurde die Nutzung der RELEX-Lösung auf alle Filialen ausgeweitet.
„Schon im dritten Quartal 2014 haben wir auch Teile der vorsaisonalen Allokation von Saisonartikeln im Gartenbedarf automatisiert. 50 Filialen arbeiten nun mit automatischer Disposition. So haben wir die Arbeitskraft von zwei Mitarbeitern pro Jahr eingespart, die sich nun anderen Aufgaben widmen können“, fügt Heikura hinzu.