Living Retail: Konstanter Vorsprung in der sich stets ändernden Handelswelt
Dec 5, 2019 • 4 minTechnologische Innovationen mischen den modernen Einzelhandel auf: Sie ändern das Konsumverhalten völlig. So entsteht eine Generation von Verbrauchern, die auf Veränderung gepolt ist. Einzelhändler tendieren dazu, sich auf Paukenschlag-Momente zu konzentrieren, wenn Marktgrößen wie Amazon oder Alibaba durch technologische Innovation Umbrüche erzeugen und das Verhalten von Konsumenten und Branchenakteuren gleichermaßen auf den Kopf zu stellen scheinen. In der Folge sehen sich klassische Einzelhändler gezwungen, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken.
Solche Wendepunkte sind wichtig – doch stellen sie nicht das Gesamtbild dar. Denn der Wandel vollzieht sich auch abseits der schlagzeilenträchtigen Momente: Er geschieht stufenweise, jeden Tag, kontinuierlich. Wir befinden uns im Zeitalter eines sich dynamisch entwickelnden Einzelhandels, in dem Wandel die einzige Konstante darstellt. Wir bei RELEX sprechen von Living Retail.
Verschwimmende Grenzen
Handelsexperten behaupten oft pauschal, dass E-Commerce den klassischen, stationären Einzelhandel in Kürze vollständig ersetzen wird. Der traditionelle Einzelhandel stirbt jedoch keinesfalls aus: Es sind die Grenzen zwischen On- und Offline, die jeden Tag verschwimmen und sich verändern.
Das hat bedeutende Verhaltensveränderungen zur Folge: Shopping galt einst als soziale Aktivität, zu der man sich mit Freunden verabredete. Nun wird zunehmend am Computer oder auf dem Smartphone eingekauft, während Einkaufszentren verwaisen. Das öffentliche Interesse ist auf die steigende Zahl von Filialschließungen und Insolvenzen gerichtet – es überrascht also nicht, dass die Zukunft des stationären Einzelhandels so ungewiss erscheint.
Doch sind die Dinge nicht immer, wie sie scheinen. Der US-Einzelhandel hat seit Januar 2017 rund 8.575 Filialen dazugewonnen – nicht abgebaut. Parallel dazu ist der Umsatz um über 550 Milliarden Dollar gewachsen. Gleichzeitig investieren Online-Giganten wie Amazon in stationäre Filialen, während Platzhirsche wie Walmart und Target zunehmend auf Online-Fulfillment in ihren bestehenden Filialnetzwerken setzen. Das Aufkommen von E-Commerce ist also keinesfalls der Tod des klassischen Einzelhandels – es ist lediglich der treibende Faktor eines Wandels, auf den Händler sich einstellen müssen, indem sie ihre traditionellen Geschäftsmodelle überdenken.
Gegensätzliche Anforderungen
Der Aufstieg des Onlinehandels ist nicht der einzige Trend, der den aktuellen Umbruch des Einzelhandels befeuert. So verkaufen Marken heute zunehmend direkt an Verbraucher und schalten damit Kaufhäuser als traditionelle Zwischenhändler aus. Lebensmitteleinzelhändler investieren in Eigenmarken und -produkte und bieten damit oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als die großen Konsumgüterhersteller. Verbraucher verlangen schnelle Lieferungen, möglichst noch am gleichen Tag. Gleichzeitig pochen sie auf die Verantwortung der Unternehmen, nachhaltig und umweltfreundlich zu wirtschaften.
Während in der Branche Innovatoren Druck in eine Richtung auf Einzelhändler ausüben, ziehen Kunden mit ihren Erwartungen häufig in eine ganz andere: Im Zeitalter des dynamischen Einzelhandels gibt es keinen Stillstand mehr – für viele Händler kann das zum Problem werden. Doch das muss es nicht. Mit der richtigen Strategie wird die Herausforderung zur Chance. Was gilt es zu beachten?
Den Handel für jede mögliche Zukunft optimieren
Dass der Handel sich gerade von Grund auf ändert, liegt auf der Hand – weitaus schwieriger ist es jedoch, mit Sicherheit zu bestimmen, wohin die Reise geht. Die Kräfte, die wirken, sind zu stark, zu unvorhersehbar und oftmals völlig gegensätzlich. „Living Retail“ ist ein Zustand, in dem alles sich im Fluss befindet. Einzelhändler müssen sich auf jedes mögliche Zukunftsszenario vorbereiten, nicht nur auf die eine feststehende Zukunftsvision, von der sie heute ausgehen.
„Living Retail“ ist ein Zustand, in dem alles sich im Fluss befindet. Einzelhändler müssen sich auf jedes mögliche Zukunftsszenario vorbereiten, nicht nur auf die eine feststehende Zukunftsvision, von der sie heute ausgehen.
Wir bei RELEX sind überzeugt, dass Einzelhändler, die datengesteuerte, algorithmische Prozesse einsetzen, um autonomere und effiziente Betriebsabläufe zu entwickeln, diejenigen sein werden, die in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig bleiben. Um die enorme Anzahl sich wiederholender Aufgaben, wie etwa bei der Absatzprognostizierung, Filialdisposition und Planogrammoptimierung zu automatisieren, müssen Händler auf KI und Hochleistungsdatenverarbeitung setzen. Gleichzeitig sind sie auf agile und reaktionsfähige Technologie angewiesen, die sich leicht an wechselnde Geschäftsbedingungen anpasst, um ihre Belastbarkeit am Markt zu erhöhen. Selbstlernende und sich autonom verbessernde Optimierungstechnologie wie die RELEX Living Retail Platform wird all diesen Anforderungen gerecht. Gleichzeitig gibt sie den Mitarbeitern durch das Übernehmen von Routineaufgaben den nötigen Freiraum, sich auf wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren, die hohe Konzentration erfordern.
Unser Ansatz lautet „Konfigurieren statt Programmieren“ und gibt Einzelhändlern noch nie dagewesene Kontrolle über ihre Prozesse. RELEX-Nutzer können ihre Planungs- und Optimierungsfähigkeiten immer weiter verfeinern, so dass ihr Unternehmen sich auf Änderungen einstellen kann – egal, ob diese die eigenen Betriebsabläufe, die Nachfrage, neue Trends oder den Wettbewerb betreffen. Mit sich anpassenden Handelsprozessen sind Händler in der Lage, schnell und einfach Änderungen umzusetzen, die ihnen die Widerstandskraft und Flexibilität geben, um sich Wettbewerbsvorteile zu erarbeiten.
Dieser Artikel ist der erste unserer dreiteiligen Serie zum Thema „Living Retail“ und den damit verbundenen Herausforderungen. Verpassen Sie nicht unsere zwei nächsten Beiträge, in denen wir die größten Treiber des Wandels untersuchen, die Living Retail prägen: die Machtverschiebung zu Gunsten des Verbrauchers und die Effekte zunehmender Verstädterung.